Für sieben Jahre, vom April 1925 bis Oktober 1932, wirkte in Dessau das Bauhaus, jene berühmte Hochschule, die wie keine andere die Architektur und das Design des 20. Jahrhunderts nachhaltig beeinflusst hat. Drei Direktoren haben in der Stadt ihre Spuren hinterlassen. Walter Gropius, der erste Direktor, ließ in nur eineinhalb Jahren nach seinen Plänen in Dessau das Bauhausgebäude und die Meisterhaussiedlung errichten. Im Sommer 1926 folgten die ersten Reihenhäuser in der Siedlung Törten. Weitere Bauten entstanden bis 1932. Von Gropius das Konsumgebäude und das Arbeitsamt, von Hannes Meyer (1889-1954), dem zweiten Bauhausdirektor, die Laubenganghäuser in der Siedlung Törten und Ludwig Mies van der Rohe (1886-1969), ab 1930 dritter Direktor, hinterließ eine Trinkhalle, die heute allerdings nur noch als unscharfe Rekonstruktion vorhanden ist.
So entstand ein einmaliges Ensemble von Bauhausbauten, deren überwiegender Teil bis heute erhalten geblieben ist. In keiner Stadt hat das Bauhaus so nachhaltig gewirkt, wie in Dessau und nirgends sonst ist es heute noch so präsent.
Das Bauhausgebäude und die Meisterhaussiedlung gehören seit 1996 zum UNESCO-Welterbe, seit 2017 auch die Laubenganghäuser in der Siedlung Törten.